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Chronik | Impressum | Die Offiziersausbildung im Bundesheer der 1. Republik |
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Das Offizierskorps im Spiegel der Politik |
Der Offizier, auf welcher Sprosse der Karrierenleiter er sich befinden mag, ist Teil einer Befehlshierarchie, deren Hauptaufgabe in der Umsetzung militärischer Aufgaben besteht. Dies gilt für jede Armee, gleich ob sie einer Bananenrepublik oder einer Supermacht angehört. |
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![]() Postkarte aus dem Jahr 1913 |
Im Friedensvertrag von St. Germain wurden der neuen Republik Österreich neben den bekannten militärischen Auflagen, wie beispielsweise die Beschränkung auf ein Berufsheer von 30 000 Mann, die Heranbildung des Offiziersnachwuchses in einer einzigen Militärschule zugestanden, deren es bis zum Ende des Ersten Weltkrieges insgesamt fünf gab. |
Die Offiziersakademie Enns 1922 - 1934
Die Gendarmerieabteilung K 1953 - 1956Als im Zuge der Aufstellung der B-Gendarmerie auch der Ruf nach Offiziersnachwuchs laut wurde, entsann man sich wieder der alten "Heeresschule" in Enns. Diesmal waren es aber nicht ideologische Animositäten, sondern die nüchterne Tatsache, dass die Wiener Neustädter Burg noch immer ein Trümmerhaufen war und jedwede militärischen Aktivitäten in der sowjetischen Besatzungszone von vornherein ausgeschlossen waren. So wurde den wieder am 22. Oktober 1953 als "Gendarmerieabteilung K" der Betrieb aufgenommen. Zum Schulkommandanten wurde Major Erwin Starkl bestellt, der selbst 1934 als Leutnant an dieser ausgemustert wurde. Die Namen der meisten Lehroffiziere wie die Rittmeister Foltin und Scharf, die Oberleutnante Hauffler und Segur-Cabanac sollten in späteren Jahren in den obersten Führungsgremien zu finden sein. Lehrkörper Stab und Hilfspersonal wurden erst nach und nach den Erfordernissen des Schulbetriebes angepasst, da am Anfang dem Schulkommandanten und seinem Lehrstab nur ein einziger Arbeitsraum zur Verfügung stand und das gesamte Gebäude erst einmal renoviert werden musste. Bemerkenswert ist, dass Mitte 1955 die Renovierung abgeschlossen war.
Der erste Offizierslehrgang - später als Ausmusterungsjahrgang A bekannt, - begann am 23. Oktober und endete nach 14-monatiger Ausbildung am 17. Dezember 1954. Die Frequentanten wurden als "Offiziersdienst tuende Zugskommandanten, - heute würde man sie als Fähnriche im 3. Jahrgang bezeichnen, - zu den verschiedenen Gendarmerieschulen. Ihre formelle Ausmusterung erfolgte allerdings erst am 3. Februar 1956 in der Sporthalle der Maria Theresienkaserne, die damals noch Fasangartenkaserne genannt wurde. Der Grund für diesen späten Zeitpunkt lag in der Tatsache, dass die formelle Aufstellung des Bundesheers erst mit Jahresbeginn 1956 und dem Ministerratsbeschluss für die Heeresgliederung 56 eingeleitet wurde. Ab diesen Zeitpunkt waren auch die militärischen Bezeichnungen der Truppenkörper sowie die Dienstgrade wieder zu führen. Mit der Bezeichnung "Jahrgang A" sollte auch die Tatsache zu unterstrichen werden, dass mit dieser Ausmusterung die ersten Offiziere der Nachkriegsgeneration ihren Dienst aufgenommen hatten. In der Zwischenzeit standen bereits zwei weitere Jahrgänge und ein Auswahlkurs in Ausbildung. Waren die Offiziersanwärter der Jahrgänge B und C noch als echte noch B-Gendarmen von den verschiedenen Gendarmerieschulen gekommen, waren die Teilnehmer des Auswahlkurses ausnahmslos von ihrem Sammelort, der Grenzschutzabteilung 2 in Linz Ebelsberg gekommen. Hierher hatten sie sich als Offiziersbewerber nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages gemeldet. Die Militärakademie 1956 - 1958Mit der Absegnung der Heeresgliederung am 11. Jänner 1956 waren die Voraussetzungen geschaffen, dass sich das Bundesheer auch als solches bezeichnen konnte. Damit konnte auch die Heeresschule in Enns aus ihrer Anonymität heraustreten und von da an die Bezeichnung Militärakademie führen. Auch wenn drei Jahre vergehen mussten, bis der traditionsreiche Name wieder geführt werden konnte, war die Offiziersausbildung vom Anbeginn vom Geist der Theresianischen Tradition geprägt. Dafür sorgte der Lehrkörper, der zum Großteil noch dem Bundesheer der Ersten Republik angehört hatte. Der ExekutivjahrgangDiese Idylle schien eine Unterbrechung zu erfahren, als im Herbst 1956 der so genannte Exekutivjahrgang einberufen wurde. 1956 waren von rund 800 systemisierten Offiziersplanstellen erst 239 besetzt. Diese Lücke im konnte weder durch die Einstellung ehemaliger Offiziere der Deutschen Wehrmacht noch aus dem derzeitigen Stand der Militärakademie geschlossen werden. Man entschloss sich daher, einen weiteren Jahrgang aus Angehörigen der Exekutive aus den Bereichen der Bundessicherheitswache, der Bundesgendarmerie, des Kriminalbhatteneamtenkorps und der Zollwache zu bilden. Die Bewerber sollten aus den Geburtsjahrgängen 1925-1935 stammen und die Matura haben.Da sie an den Polizei- und Gendarmerieschulen eine vormilitärische Ausbildung erhalten hatten, glaubte man mit einer verkürzten Ausbildung an Militärakademie das Auslangen zu finden. Das Jahr der AusmusterungenIm Jänner 1957 wurden mit dem Jahrgang B 21 Leutnante ausgemustert, denen ein gutes halbes Jahr später mit dem Jahrgang C etwa an die 30 Absolventen folgten. Bild oben: Der Jahrgang B (Foto BMLV) . .Bild rechts: Die Klasse 13 (Foto privat) Der 2. Jahrgang bestand nun aus den 12 Klassen, die sich in Ebelsberg befanden, während die Klasse 13 unter der Führung von Klassenoffizier Leutnant Schmied als "Burgherren" das Stammhaus in Enns beherrschte. Das kann man auch so sagen, nachdem im November etwa eine Hundertschaft neuer Untertanen als Auswahlkurs eingezogen war. Das Kommando über sie führte Oberleutnant Segur-Cabanak. Da es mit der Zimmerordnung beim Kurs nicht zum Besten stand, griff er zu der bewährten Maßnahme, der Kontrolle durch die Burgherren. Die WirtschaftsklassenIn diesem Zeitraum von 1953 - 1957 wurden auch 2 Lehrgänge für Offiziere des Wirtschaftsdienstes geführt, die allerdings von den Angehörigen und Frequentanten der Militärakademie kaum wahrgenommen wurden und das aus zweierlei Gründen. Der erste Kurs wurde parallel zum Jahrgang A abgehalten und endete am 8. März 1955 mit der Überstellung zur praktischen Erprobung in den Rechnungsstellen der Gendarmerieschulen und Wirtschaftsanstalten. Das Ende des Kurses wurde von den inzwischen neu angekommenen Frequentanten des nächsten Offizierslehrganges kaum wahrgenommen, da diese als Neuankömmlinge mehr mit sich selber beschäftigt waren. Der zweite Wirtschaftsoffizierskurs begann im Herbst 1956 als Auswahlkurs in der Wiener Breitenseerkaserne, dem späteren Sitz der Heeresversorgungsschule, und wurde ab Jänner 1957 als Offizierskurs fortgesetzt. Die Ausmusterung erfolgte gemeinsam mit den Jahrgängen D und E am 20. Dezember 1957. Der eigentliche Grund, warum von der Ausbildung der Offiziere des Wirtschaftsdienstes wenig Notiz genommen wurde lag aber in der traditionell bedingten Geringschätzung, die diesem so wichtigen Zweig der Logistik entgegengebracht wurde. Besonders die Angehörigen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht, in der der "Zahlmeister" keinen Offiziersrang hatte, machten kein Hehl daraus, den "Wirtschaftler" als zweitrangig abzutun. Erst im Laufe der Jahre und nicht zuletzt mit dem "Aussterben" der Krieggedienten wurde der Logistik im Allgemeinen und dem Wirtschaftsdienst im Besonderen jene Bedeutung beigemessen, ohne die ein modernes Heer nicht funktionieren kann. GarnisonslebenDiese Weise der Unterbringung galt ausnahmslos sowohl für Neulinge wie auch für die Burgherren, wobei mit Fortdauer der Ausbildungszeit die Platzverhältnisse infolge der natürlichen Auslese sich stetig verbesserten. Für die Freizeitgestaltung stand die Kantine zur Verfügung, lernen konnte man jahreszeitlich bedingt entweder im weitläufigen Akademiepark oder in den Lehrsälen. Im Übrigen trachtete man die Freizeit möglichst außer Haus zu verbringen, da man in den Ennser Lokalen als Gehaltsempfänger mit einer monatlichen Gage von mehr als 1000 Schilling ein willkommener Gast war. Mit der Zeit hatte sich seit der Wiedereröffnung der "Heeresschule", wie die Militärakademie im Volksmund bis zum heutigen Tag genannt wird, ein reges Garnisonsleben und ein herzliches Verhältnis zu den Einwohnern dieser Kleinstadt entwickelt, wobei so manche Beziehung, einige sogar fürs Leben geknüpft wurde. Dieser Entwicklung wurde auch seitens des Akademiekommandos nichts in den Weg gelegt. Man war im Gegenteil großzügig in der Bemessung der Ausgangserleichterungen und bemüht, die Bevölkerung stets bei Laune zu halten.Der Zutritt zum Akademiepark war beispielsweise nicht verboten, das Eingangstor war unbewacht, die Familien der Offiziere wohnten in einem eigenen Gebäudetrakt und es gab auch ein Schwimmbad, das im Sommer auch von der Jugend aus der Nachbarschaft frequentiert Die große AusmusterungEs war vermutlich die größte Ausmusterung des Bundesheeres, als am 20. Dezember 1957 mehr als 250 Leutnante und Fähnriche ihr "Offizierspatent" erhielten. Das Ende des ExilsDass die Militärakademie Enns keine Dauereinrichtung sein wird, war zumindest von dem Tag an klar, als die Aufstellung des Bundesheeres gesetzlich und praktisch eingeleitet wurde.
Der Wiederaufbau der Burg in Wiener Neustadt wurde daher von Anbeginn mit Nachdruck betrieben.
50 Jahre danachDie Ausmusterungsjahrgänge A, B und C dürften ihr 50-jähriges Ausmusterungsjubiläum in aller Stille gefeiert haben, zumindest blieben sie in den Bundesheermedien unerwähnt. Was den Jahrgang D, - besser bekannt als Klasse 13, - anbelangt sind die Vorbereitungen schon im Gange, vom Exekutivjahrgang dürfte ebenfalls einiges zu erwarten sein. Das Bundesministerium für Landesverteidigung hat diesem Jubiläum durch die Herausgabe eines Buches Rechnung getragen, das den Absolventen der Militärakademie von 1956 bis 1957 gewidmet ist. In der Tradition des Chronisten der Militärakademie, Major Johann Swoboda, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Schicksale der Zöglinge aufzuzeichnen, hat der Autor Stefan Bader den Werdegang der Absolventen der Militärakademie Enns aufgezeichnet. Näheres über dieses Buch unter http://www.hgm.or.at/ger/ >Publikationen |