B-Gendarmerie
"Foto: Bundesheer"

Zapfenstreich

Die Legende von der wehrlosen Republik
Der Anschluss 1938

Artikel in Bearbeitung

 
Parade
"Foto: Bundesheer"

Home

Die Streitkräfte der 1. Republik
1918 - 1938

Zeittafel

Links
Angesichts des Überfalls Russlnads auf die Ukraine im März 2022 wirft der Anschluss Österreich an Deutschland vor fast 85 Jahren erneut die Frage auf, hätte ein entschlossener Widerstand des Bundesheeres Erfolgsaussichten gehabt. Die Kräfteverhältniss, die politischen Motive, sowie die nationale Verwandtschaftsverhältnisse zwischen der Kontrahernden sind nahe zu identisch. Hätte Hitler es gewagt, Wien, Linz oder Graz in gleicher Weise zu bombardieren, wie es Putin prktiziert?. War die Republik wirklich so wehrlos, um Hitlers Erpressung nachzugeben?

Inhaltsverzeichnis

Deutsch-Österreich und die fixe Idee vom Anschluss

Es ist heute nicht mehr ganz nachvollziehbar, welche Grüde die Provisorische Nationalversammlung tatsächlich bewogen, das neu gegründete Deutsch-Österreich der Deutschen Republik einzuverleiben.
Die Zweifel an der Überlebensfähigkeit konnten zum Zeitpunkt der Staatgründung noch nicht bestanden haben.
Die stellten sich erst ein, als die im Vertrag von Sait Germain auferlegten Reperationszahlungen und der Verlust der Industrie- und Bergbaugebiete Deutsch-Böhmens in iherer vollen Tragweite bekannt wurden.
Es dürfte eher an der deutsch-nationalen Gesinnung der Masse der Abgeordneten gelegen haben, die sich mit dem Überbleibsel, das Siegermächte hinterlassen hatten, nicht abfinden konnten.

Provisorische Nationalversammlung 1918

Die Provisorische Nationalversammlung 1918

Sie bestand aus 208 Reichratsabgeordneten aller Wahlkreise in Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, sowie nur der deutschen Wahlkreise von Tirol, Kärnten, Steiermark, Böhmen, Mähren und Schlesien. Neben 65 christlichsozialen, 37 sozialdemokratischen Abgeordneten waren 106 deutschnationale und liberale Abgeordnete in der Mehrheit

staatsgesetzblatt-1-1918

Das Staatsgesetzblatt Nr. 1

Dass die Formulierung mit großer mehrheit angenommen wurde, war den Sozialdemokraten als treibende Kraft der Anschlussbewegung zu verdanken.

Deutsch Österreich

Deutsch-Österreich

Der Anschluss an Deutschland hätte vor allem für Deutsch-Böhmen den geografischen Zusammenhang bewirkt, vor allem aber wäre eine neue deutsch-österreichische Großmacht entstanden, was sicher nicht im Interesse der Siegermächste sein konnte.

Trotz des im Vertrag von Sait Germain verhängten Verbots hielt sich infolge der wirtschaftlichen Notlage der Anschlussgedanke nachhaltig auch in der Bevölkerung, so dass es im April 1921 in Tirol und Salzburg zu Volksabstimmungen kommen konnte, in denen die überwiegende Mehrheit für einen Anschluss votierte.
Erst im Ständestaat unter dem Eindruck der Attentate und des dramatischen Verlaufs des Putschversuchs der Nationalsozialisten entstand vor allem in der bürgerlichen Gesellschaft ein gewisses Staatsbewusstsein. Dass der staatlich inszenierte Patriotismus eine Kopie der völkischen Nazipropaganda war, entsprach dem Zeitgeist und fand daher Akzeptanz.

Die wehrpolitische Lage

Angesichts der chaotischen Verhältnisse des Zusammenbruchs der Monarchi und ihrer multinationalen Armee war das Interesse an der Aufstellung einer neuen Wehrmacht von unterschiedlichem Interesse. Während die neue Staatsführung zur Sicherstellung der Funktion des Staatapparats und öffentlichen Sicherheit die Aufstellung einer ordnungsmacht für unverzichtbar hielt, begegnete die Masse der Bevölkerung dieser Absicht mit Misstrauen, oder gar Ablehnung.
Stellenweise auftretende Disziplinlosigkeiten oder Übergriffe brachten der Volkswehr, wie die republikanisch-sozialistisch orientierte Wehrmacht genannt wurde, die Bezeichnung "Diebswehr", während die konservativen und legitimistischen Kreise in dieser Truppe eine Privatarmee der Sozialdemokraten und Kommunisten vermuteten.
Die zahlreichen, aus dieser Richtung kommenden Putschversuche zur Einrichtung einer Räteregierung, waren nicht abzuleugnenden.
Ähnlichen Bedenken war auch das infolge des Vertrags von Saint Germain neu aufgestellte Bundesheer ausgesetzt und mit zunehmender Polarisierung der Parteilandschft denunziert.
Dieser Polarisierung entsprach auch das Wehrgesetz von 1920, in dem die Landesverteidigung unter den Kernaufgaben erst an dritter Stelle steht und das Heer einerseits zur staatlichen Ordnungsmacht degeneriert, während die Parteien ihre eigenen Schutzformationen aufstellen.

zurück zum Inhaltsverzeichnis

Heimwehraufmarsch am Heldenplatz

Aufmarsch der Heimwehr 1932

Die Heimwehr wurde mit der Zeit zum absoluten Machtinstrument der Konservativen Regierungen mit stark deutschnationalem Einfluss, der manche Ortsgruppen zum Übertritt in das nationalsozialistische Lager veranlasste.
1934 sollten die Heimwehren in die Vaterländiche Front integriert werdern

Bundesheer in Bereitschaft

Bundesheer in Bereitschft

Fast bei jeder Demonstration zwischen die feindlichen Parteiformationen treten.
Ab 1935 bekam das Heer einen strategische Auftrag zur Landeverteidigung unter dem neuen Generalstabschef FML Jansa.

Parade des Schutzbunds

Der Republikanische Schutzbund

1923 als Antwort auf die zunehmende Macht Heimwehren gegründet.Im März 1933 von der Regierung Dollfuß verboten und in die Illegalität gedrängt, kam es im Februar 1934 zum bewaffneten Aufstand, nach dessen Niederschlagung die endgültige Auflösung erfolte.

Das Verhältnis Österreichs zu seinen Nachbarn war equivalent und wurde von dem langjährigen Konflikt mit Ungarnin in der Burgenlandfrage überschattet. Obwohl durch die Verträge von Saint Germain und Trianon legitimiert und als Mitglied in den Völkerbund aufgenommen, blieb Österreich politisch und militärisch wenn schon nicht isoliert, aber doch als strategischer Partner für niemand von Interesse.
Anknüpfungspunkte mit der faschistisch geführten Nachbarstaaten Ungarn und Italien ergaben sich allerdings, als Österreich selbst zum autoritären Ständestaat wurde.

Die Römer Protokolle - Italien als Schutzmacht

Der durch den Putsch von Bundeskanzler Dollfuß herbeigeführte Regimewechsel musste es zwangsläufig zu einer Annäherung Italiens und Ungarns kommen.
Am 17. März 1934 begaben sich Österreichs Bundeskanzler Dollfuss und Ungarns Ministerpräsident Gömbös einer Einladung Mussolinis folgend nach Rom, wo ein Konsultationsabkommen getroffen wurde, das unter der Bezeichnung Römische Protokolle bis Ende 1937 Gültigkeit haben sollte.

  • Politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zur Aufrechterhaltung der Unabhän-gigkeit Österreichs.
  • Militärische Vereinbarungen gegenseitiger Hilfeleistung im Falle innerer Unruhen oder äußerer Konflikt.
  • Vom 21.-23. 3. 1936 neuerliche Konferenz der 3 Staaten, durch die Italien ein zeitweiliger Einfluss im Donauraum gestattet wurde.

Schon wenige Monate danach löste Italien seine Beistandspflicht ein, indem es während des Juliputsches 1934 Truppen an der österreichischen Brennergrenze aufmarschieren ließ, um einen eventuellen Angriff Hitlerdeutschland vorzubeugen.
Zu einem verbindlichen Bündnis kam es allerdings nicht, da unterschiedliche Sonderinteressen in der Donaupolitik es nicht zuließen.
Trozdem konnte Österreich dank des diplomatischen Geschick seines Militärattachee Oberst Emil Liebitzky erhebliche Rüstungsgeschäfte mit Italien abschließen, die der neue Generalstabschef des Bundesheeres FML Alfred Jansa zu nutzen wusste.

Militärattachee Oberst Emil Liebitzky Text FML Alfred Jansa